Forschung
GuD pflegt enge Kontakte zu Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Mit Erfahrung und Erkenntnissen, die aus der Vielfalt unterschiedlichster Projekte gewonnen werden, nehmen die Ingenieure so am wissenschaftlichen Fortschritt teil.
Bohrlochverlaufsvermessung
Durch den Einbau von Micro-Chips in die Kupplungen von verschraubbaren Anker- und Düsenstrahlgestängen wird das Bohrgestänge in ein Ketteninklinometer verwandelt. Das ermöglicht, den Bohrlochverlauf während des Bohrens auszulesen und die Bohrabweichungen zu erfassen. GuD hat diese Technologie durch asymmetrische Bohrkronen verbessert, die es erlauben, die Bohrung gezielt zu steuern.
Durchmesserbestimmung von Düsenstrahlsäulen Überschneidungsnachweis von zusammengesetzten Düsenstrahlelementen
Impulsverfahren – Full Scale Test
Nach mehreren Grundsatzversuchen hat GuD bei einem Bauvorhaben in Berlin die Durchmesserbestimmung von Düsenstrahlsäulen mit dem Impulsverfahren großmaßstäblich belegt. Dabei wurden die Erschütterungen in einer ausgehärteten Säule während der Herstellung einer Nachbarsäule gemessen. Wenn die Lagekoordinaten der Säulenzentren bekannt sind, kann so über trigonometrische Ableitungen der Säulendurchmesser bestimmt werden.
Fugenelemente für Schlitzwände
Für Schlitzwände, die tiefer als 35 m reichen, hat GuD Fugenelemente entwickelt, die Fugen ermöglichen, welche durch kontrollierte Zwischenbauzustände und die konstruktive Ausbildung der Fugenelemente auch in großer Tiefe über eine hohe Ausführungssicherheit verfügen.
Der Fugeninspektor
Die Qualität von Schlitzwandfugen war bis vor kurzem nicht ausreichend gesichert, weil es technisch nicht möglich war, die Ausbildung und den Nachbesserungsbedarf in den Fugen während der Ausführung zu erfassen und zu bewerten. Mit dem sogenannten Fugeninspektor, der die Einbauqualität der Fugenelemente und die Ausbildung von Umlaufbeton messtechnisch erfasst, können noch während der Ausführung fehlerhafte Fugenausbildungen korrigiert werden.
Herstellungseinflüsse im Spezialtiefbau
Die Tragfähigkeit von Pfahlgründungen ist in hohem Maß abhängig von der Herstellungsart. In mehreren gemeinsam mit der TU Berlin und der Universität Stuttgart bearbeiteten Forschungsvorhaben wurden durch Versuche und numerische Berechnungen die Einflüsse der Herstellungsart (Vibration oder Schlagrammung) auf das Tragverhalten von Verdrängungspfählen untersucht.
INFRASTAR
INFRASTAR ist eine von der Europäischen Union geförderte Forschungsinitiative mit dem Ziel, Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten für ein optimales und zuverlässiges Bauwerksmanagement zu entwickeln. INFRASTAR erarbeitet innovative Lösungen für die Verwaltung und Instandhaltung von Infrastrukturanlagen. Zwölf Nachwuchswissenschaftler erhalten eine hochqualifizierte Ausbildung im engen Dialog mit Industrie- und Forschungspartnern. Das Projekt im Rahmen des Horizont 2020 EU-Forschungs- und Innovationsprogramms wird als Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahme (MSCA) (Fördervertrag Nr. 676139) durchgeführt und setzt sich wie folgt zusammen:
- fünf europäische Länder: Dänemark, Frankreich, Deutschland, Polen und Schweiz
- 12 Nachwuchswissenschaftler (PhD-Studenten) aus zehn unterschiedlichen Ländern
- acht Partner:
- IFSTTAR, Paris (F)
- EPFL, Lausanne(Ch)
- Universität Aalborg (DK)
- BAM, Berlin (D)
- COWI, Kopenhagen (DK)
- PHIMECA, Cournon d'Auvergne (F)
- GuD, Berlin (D)
- NeoStrain, Warschau (P)
- drei Partner-Organisationen: BAST, EIFFAGE und VALEMO
- Beirat mit sechs Mitgliedern aus Wissenschaft und Industrie: Universität Surrey(GB) Universität Breslau (P), TNO Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung, Total S.A., Deutsche Bahn AG, DNV-GL SE
Mono Pile Lösung für Windkraftanlagen im Onshore-Bereich
Re-Powering ist der Überbegriff für die Nachrüstung bestehender Windkraftanlagen, die mit leistungsstärkeren Turbinen nachgerüstet werden sollen. Mit einer GuD-eigenen, patentierten Nachrüstung in Form von vorgespannten, verdübelten Pfahlwänden lässt sich geometrisch ein Mono Pile erzeugen, der die neuen Lasten der vergrößerten Anlage aufnimmt, ohne dass die Grundrissabmessungen der Gründungskonstruktionen erweitert werden müssen.
Zyklisch belastete Pfahlgründungen
In mehreren gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) bearbeiteten Forschungsvorhaben wurden anhand von Großversuchen neue Erkenntnisse für lateral zyklisch belastete Pfähle und zum zyklischen Pfahltragverhalten gewonnen. Letztere haben u.a. zur Entwicklung analytischer Bemessungsmodelle geführt, die unmittelbar Eingang bei der Bemessung von Gründungen für Offshore-Projekte gefunden haben.
Nachträgliche Tragfähigkeitserhöhung von Offshore-Pfahlgründungen
In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM, der TU Hamburg-Harburg, und der GuD Geotechnik und Dynamik Consult GmbH wird zurzeit im Auftrag des Projektträgers Jülich ein Forschungsvorhaben zur nachträglichen Tragfähigkeitserhöhung gerammter oder vibrierter Stahlrohrrammpfähle durchgeführt.